Nichts stärkt mehr als das Vertrauen in sich Selbst!

Für die Stärkung des Selbstvertrauens setzt sich der Mädchen*treff e.V. seit Jahren ein und bietet Selbstbehauptungskurse für Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen an. Das Angebot ist in 8 Module mit je 1,5 Stunden konzipiert. Die Zeiteinteilung ist flexibel und reicht von wöchentlichen Angeboten bis zu Tages- oder Wochenendseminaren. Die Kurse können in der jeweiligen Einrichtung stattfinden. Zusätzlich steht ein großer Raum im Frauenprojektehaus Tübingen zur Verfügung.

Selbstvertrauen ist leider bei Mädchen* und Frauen* mit Behinderungen oft verschüttet. Das führt dazu, dass Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen ein besonders hohes Risiko haben, Opfer sexueller Gewalt zu werden. Die Studie zur „Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland“, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2012 vorgelegt wurde, belegt diese Aussage mit deutlichen Zahlen.

Für die Stärkung des Selbstvertrauens setzt sich der Mädchen*treff e.V. seit Jahren ein und bietet Selbstbehauptungskurse für Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen an. Leider sind die finanziellen Mittel der Teilnehmerinnen, aber auch der Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oft begrenzt. Damit diese Angebote trotzdem stattfinden können, hat der Mädchen*treff e.V. bei der Paul-Lechler Stiftung Gelder beantragt und genehmigt bekommen, um damit Kurse in Einrichtungen oder für Frauengruppen kostengünstiger anzubieten.

Die Kurse sind lebensweltorientiert aufgebaut und orientieren sich an den Bedürfnissen und Erfahrungen der einzelnen Teilnehmerinnen.

Rahmenbedingungen

  • Kursumfang 10 Stunden (wöchentlich oder ganztägig)
  • Durchführung durch zwei Trainerinnen
  • 8 bis 10 Teilnehmerinnen
  • rollstuhlgerechte Räumlichkeiten
  • Kosten pro Kurs für die Einrichtung 500 €

Die Organisation obliegt der jeweiligen Einrichtung.

Grundsätze

  1. Wir sind davon überzeugt, dass jedes Mädchen, jede Frau kann sich wehren kann und das Recht dazu hat.
  2. Wir orientieren uns an der Lebenswelt und den Fähigkeiten der Teilnehmerinnen.
  3. Eine wertschätzende Haltung und ein emphatischer Umgang mit den Teilnehmerin­nen liegt uns am Herzen.
  4. Wir arbeiten zu zweit, damit wir allen Teilnehmerinnen gerecht werden können.

Ziele

  1. Selbstwertgefühl stärken.
  2. Selbstbewusstsein und Körperbewusstsein vertiefen.
  3. Strategien entwickeln, um sich im Alltag und in Ausnahmesituationen zu behaupten.
  4. Teilnehmerinnen ermutigen, für ihre Bedürfnisse und Interessen einzustehen.

Kursinhalte

  1. Grenzen setzen und verteidigen.
  2. Ein der Situation angemessenes NEIN finden.
  3. Unterstützungsmöglichkeiten erarbeiten.
  4. Mit Abwertungen adäquat umgehen.

Methoden

  1. Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstechniken, die individuell an die Fähig­keiten der Teilnehmerinnen angepasst werden.
  2. Rollenspiele, die sich am Alltag der Teilnehmerinnen orientieren.
  3. Gesprächsrunden und Diskussionen zu Selbstreflexion und Selbstwahrnehmung.
  4. Übungen zu Körperwahrnehmung und zur Einübung neuer Bewegungsmuster.

Wir achten darauf, dass wir mit unseren Methoden alle Sinne ansprechen.

 

Barbara Götz

Seit 1991 arbeite ich als freiberufliche Selbstverteidigungstrainerin mit Mädchen und Frau­en. Anfangs standen viele diesem Konzept ablehnend gegenüber, da sie an seiner Effekti­vität zweifelten. Das hat sich erfreulicherweise in den vergangenen Jahren geändert. Mei­ne Aufgabe als Referentin und Trainerin bestand in den Anfangsjahren erst einmal darin, Vorbehalte und Ängste abzubauen und Basiswissen zu vermitteln. Parallel zur praktischen Arbeit in den Kursen baute ich die theoretischen Grundlagen weiter aus. Darin liegt auch ein Schwerpunkt meiner jetzigen Arbeit insbesondere mit behinderten Frauen und Mäd­chen. So entwickelte ich Lernmittel zu meinen Selbstverteidigungskonzepten wie Filme, Bücher, CDs.

 

Borghild Strähle

Von Beruf bin ich Dipl. Sozialpädagogin und arbeite hauptberuflich bei der KBF Neckar-Alb als Referentin für Freiwillige im Sozialen Jahr. Nebenberuflich bin ich als Trainerin für Selbstbehauptung für Mädchen und Frauen mit Behinderungen tätig. Darüber hinaus halte ich Vorträge und Fortbildungen zu unterschiedlichen Themen, wie „Sexualisierte Gewalt an Mädchen mit Behinderungen“,„Lebenswelten und Erwachsenwerden bei Mädchen mit Be­hinderungen“ oder kreatives Schreiben. Ehrenamtlich engagiere ich mich als Vorständin des Mädchen*treff e.V.in Tübingen.

Aufgrund meiner eigenen Körperbehinderung ist es mir wichtig Mädchen und Frauen mit Behinderungen zu stärken und ihnen einen positiven Umgang mit sich zu vermitteln.

 

 

Erfahrungen

Wir arbeiten seit 2001 mit dem Schwerpunkt „Selbstbehauptung und -verteidigung mit Frauen und Mädchen mit Behinderungen“ zusammen. Unser Kurse bieten wir in Werkstät­ten, Wohneinrichtungen, Schulen für Menschen mit Behinderungen an. Darüber geben wir in unregelmäßigen Abständen an der PH Seminare zu dem Thema „Se­xualisierte Gewalt an Mädchen mit Behinderungen“. Die Deutschen Kinder- und Jugend­stiftung zeichnete unseren pädagogischer Ansatz mit dem „Best Practice“ Preis aus.